In Sableun waren schon seit längerem die Schindeln über der Spüle so kaputt vom vielen kalt und warm werden, dass wir uns entschieden, ein neues Dach machen zu lassen; obwohl das alte auf der Westseite noch nicht so alt war (aus den frühen 70er Jahren), aber ...
So machte ich mich im Internet schlau. Ich suchte nach "Schindeln" nach "Schindeln anschlagen" nach "Schindeln schneiden" etc. Irgendwann fand ich einen Schindelmacher, der seine Schindeln auch selber anschlägt, ich weiss selbst nicht wie ich den Namen fand. Er wohnt in Untervaz, also in deer Nähe.
Er hat im Telefonbuch weder E-Mail noch Handynummer. Nur seine Frau sagte, sie wolle ihm ausrichten, dass ich angerufen hätte.
Schindelmacher
Stäger Patrik
vorm. Lorenz Krättli
Cosenzstrasse 127
7204 Untervaz"
Patrik Stäger rief tatsächlich am Abend an und ich erklärte ihm mein Problem und Vorhaben. Er meinte, dass ich zuerst mit einem Zimmermann die Situation anschauen sollte, da er keine Zimmerei-Arbeiten ausführen könne; er sei ausschliesslich Schindelmacher!
Nino Kunfermann aus Scheid arbeitet bei Ueli Holz AG in Cazis, sein Name war mir bekannt.
Ueli Holz AG
Zimmerei / Innenausbau
Italienische Str. 127
7408 Cazis
Ich vereinbarte mit ihm einen Termin für ein Treffen in Sableun. Als er kam, war er schon etwas erstaunt, dass ich auf Sableun wieder ein Schindeldach legen wollte. Es sollte mit einem fachmännisch aufgebautem Unterdach sein, aber so dünn als möglich. Nino versprach mir, dass sie das so machen würden, der Termin wäre irgendwann im Herbst, wenn Patrik Stäger bereit sei.
Anfang Oktober fuhren Madeleine und ich nach Feldis. Es war kalt und nass. Wir sahen erst mal, dass das Gerüst schon stand. Ueli Holz hatte also schon begonnen.
Als zweites fiel uns auf, dass ein grosser Ast der Zwillingslärche abgerissen war - vom Sturm, der Mitte September gewütet hatte. Ich hoffe jetzt, dass der Rest der Lärche hält und nicht auf's Haus oder auf den Weg fällt. Das wäre fatal!!
Das Dach war bereits von den Schindeln befreit und mit einer Plache abgedeckt, da es regnete. Das Wetter in Feldis war derart schlecht, dass wir uns am Sonntag wieder an den Walensee zurückzogen.
Als wir am Donnerstag wieder nach Feldis kamen, war das neue Unterdach bereits weit fortgeschritten. Es waren zwei Arbeiter von Ueli Holz daran es ganz fertig zu machen. Patrick Stäger brachte eine Portion Schindeln und schaute sich die Situation an. Er war mit den Vorarbeiten zufrieden.
Am Donnerstag Abend begannen die Feldiser Kulturtage. An diese hatten wir uns angemeldet, weil wir diese drei Abende immer toll finden.
Am Freitag kam dann die Anschlagequippe um das Dach einzudecken. Es waren ein Zimmermann-Lehrling (von Ueli Holz), zwei Freelancer und der Chef. Patrick Stäger ist ein junger Mann, der das Geschäft als Nachfolger von Lorenz Krättli übernommen hat. Die vier sassen im Gras und assen ihren z'Marend (Mittagessen). Ich habe leider kein Foto gemacht.
In zwei Tagen war das Dach fertig eingedeckt, und die Umgebung aufgeräumt.
Jetzt fehlten nur noch die Dachrinnen, diese sollten, wie die alten, aus Holz sein, Kupfer wäre zwar besser aber nicht für Sableun.
Erste Erfahrungen mit dem neuen Dach liessen nicht lange auf sich warten:
Dadurch dass das Dach eine Isolation erhalten hat, sind die Dachrinnen viel zu tief. Mal sehen, was sich machen lässt.
Eventuell lassen sich die Känel etwas höher setzen, wenn ich andere Träger finde.
Eine erste Rückmeldung habe ich auch schon erhalten. Der Schnee rutscht ab und füllt den Eingang und den Zutritt zum Holzschopf! Der Winter war aber extrem schneereich.
Vielleicht gibt es eine Art Schneestopper, die sich auch auf ein Schindeldach setzen lassen?
|